T A P E T E N

Im Gegensatz zu anderen Wandverkleidungen bedarf die Tapete keiner aufwendigen Montage oder Endbehandlung. Sie ist ein fertig gestaltetes, gut vorbereitetes Industrieprodukt, das nach einem Arbeitsgang seinen Zweck erfüllt. Anspruchsvolle, kostspielige Spezialitäten sollten aber stets angemessen, d.h. vom versierten Fachmann, verarbeitet werden. So vermeidet man Verluste und Enttäuschungen.

Nach der klassischen Definition besteht die Tapete aus einer Papier-Trägerschicht, die auf ihrer Oberfläche bedruckt, beschichtet oder strukturiert ist. Stattdessen oder zusätzlich kann man natürliche und synthetische Materialien aufkaschiert (aufkleben) bzw. einbinden. Dadurch hat die Tapete in Erscheinungsbild und Anwendung noch an Vielfalt gewonnen.


Papiertapeten

Sie stellen Mengenmäßig den größten Anteil. Die Bahn (oft aus Recycling-Papier) ist auf der Vorderseite in mehreren Farbdurchläufen bedruckt. Fond-Tapeten erhalten vorher einen durchgehenden, lichtbeständigen Farbauftrag, der das Vergilben verhindert. Die meisten Papiertapeten werden außerdem mit einer Gaufrage-Walze leicht geprägt. Parägetapten werden unter hihem Druck zwischen Negauiv- und Positivwalze reliefartig geprägt. Für hochwertige Prägen werden zwei Papierbahnen aufeinanderkaschiert. Diese standfeste (Duplex-) Präge bleibt bei sachgerechter Tapezierung an der Wand voll erhalten.


Profiltapeten

Durch aufschäumbare Farbpasten kann die Oberfläche reliefartig geformt werden, so dass durch die Licht- und Schattenwirkung Muster und Strukturen eine räumliche Dimension gewinnen. Man unterscheidet zwei Varianten: Struktur-Profiltapeten sind vollständig strukturiert, z.B. in Putz- oder Gewebe-Optik. Sie wirken lebendig im Detail, vermitteln aber einen ruhigen Gesamteindruck. Dekor-Profiltapeten zeichnen sich durch partiell erhabene Muster- oder Konturzeichnungen aus. Filigrane Motive wie Gräser, Blumen, Bäume oder Schraffuren können so hervorgehoben werden. Die Dessins wirken prägnanter und wertvoller. Auch Textilien und Folien lassen sich profiliert bedrucken.

Die Rauhfaser

Der Klassiker ist die Rauhfasertapete. Sie besteht aus einem sogenannten "Ingrain-Papier", das aus drei Schichten aufgebaut ist: Auf das grobe Unterpapier werden unterschiedlich große Holzspäne aufgebracht, die es in verschiedenen Strukturarten von fein bis grob gibt und denen die Tapete ihr typisches Äußeres verdankt. Zuoberst kommt noch das glatte Oberpapier. Damit ist die gern gekaufte, ungestrichene Rauhfasertapete schon fertig. Es gibt allerdings noch verschiedene Varianten, bei der das Ingrain-Papier direkt nach der Produktion maschinell gefärbt wird. Das Resultat sind meistens besonders strapazierfähige, abwaschbare Tapeten. Der Vorteil beider Varianten: Man kann oft überstreichen und muß nicht jedesmal neu tapezieren.

Textiltapeten

Auf Papierträger unterschiedlicher Stärke werden Kettfäden, Gewebe oder Gewirke kaschiert. Je nach Art und Dichte der textilen Schicht kann der Untergrund oder die Oberfläche zusätzlich bedruckt werden. Textilien aus Wolle, Jute, Baumwolle, Seide, Leinen und Kunstfaserm werden eingesetzt. Wegen ihrer angenehmen, natürlichen Struktur bezeichnet man die Textiltapete zu Recht alstextile Wandbekleidung.


Spezialtapeten

Kunststoff-Tapeten

Sie sind mit wasserabweisenden Lacken bzw. Folien beschichtet. Je nach Art und Stärke der Beschichtung werden unterschiedliche Standards der Wasser- und Wasch beständigkeit bzw. der Strapezierfähigkeit erreicht. Besonders geeignet für Nassräume (Küche, Bad) und stärker beanspruchte Wände z.B. in Diele,Treppenhaus, Kinderzimmer usw.


Metalltapeten

Auf Papier kaschierte Metallfolien, meist aus Aluminium. Durch spezielle Oberflächenbehandlungen (bedrucken, ätzen, reizvolle Reflexe erzeugen. Da diese Tapeten nicht ganz einfach zu verarbeiten sind, werden ähnliche Glanz-Effekte oft durch den Aufdruck von Metallpigmenten erzeugt.

Naturwerkstoff-Tapeten

Auf zum Teil eingefärbte Papierträger werden Naturmaterialien wie Gräser, Kork, Blätter, Sand, Holzfuniere usw. kaschiert.

Velours-Tapeten

Auf schweres, kleberbeschichtetes Papier werden Textilfasern in einem elektrostatischen Verfahren aufgeflockt. Dadurch entsteht die typische samtartige Oberfläche, die meist klassisch oder heraldisch gemustert ist.

Bild-Tapeten

Die wandfüllenden Motive nach fotografischen oder grafisch-dekorativen Vorlagen entstehen durch das passgenaue Nebeneinandertapezieren verschiedener Bahnen, die sich zum Gesamtbild ergänzen.

LEISTUNGEN